Neuerscheinung: Pendant Plus. Praktiken der Bildkombinatorik. Herausgegeben von Gerd Blum, Steffen Bogen, David Ganz und Marius Rimmele
27. August 2012
Berlin: Dietrich Reimer 2012.
Zitation
Das einzelne, in sich geschlossene Bild ist Ergebnis einer künstlichen Verengung des Blickes. Dem stehen vielfältige Praktiken der Bildkombinatorik gegenüber. Der zweite Band der Reihe Bild+Bild lässt sich von den Grundlagenarbeiten des Konstanzer Kunsthistorikers Felix Thürlemann anregen und analysiert u. a. Bilder in mittelalterlichen Sakralräumen, neuzeitliche Bildergalerien sowie heutige Ausstellungspraktiken.
Ausgangspunkt für das Konzept des Bandes ist die neuzeitliche Praxis der Pendanthängung, die feste Regeln einer Gruppierung nach Gattung und Format mit spielerischen Möglichkeiten veränderlicher Bildkombination verbindet. Die symmetrisch um ein Hauptwerk geordneten Bilderwände von Galerien und Museen sind bis in die Moderne hinein das prägende Paradigma einer Verbindung von Bildern zu einem hyperimage (Thürlemann). Hier öffnen sich die zentralen Fragen nach Autorschaft(en), den regelgeleiteten Spielräumen und den spezifischen Rezeptionsweisen zwischen fokussierendem und vergleichendem Sehen. Ausgehend von diesem Modell zeichnet der Band die lange Bildgeschichte solcher Kombinationslogiken nach. An die Stelle einer omnipräsenten Rede über den „schlechten Plural“ massenhafter Bilderfluten tritt die bild- und kunstwissenschaftliche Analyse von Produktions- und Rezeptionsmöglichkeiten. (Verlag)
Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Gerd Blum (Kunstakademie Münster) war 2010 bis 2011 Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz. Der Exzellenzcluster hat das Erscheinen dieses Buches gefördert.